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Verleihung des Montaigne-Preises 1982 an Señor Don José María Soler García, Villena und des Montaigne-Studienstipendiums an Pedro Marco, Villena, am 11. Dezember 1981 in Madrid

Stiftung F.V.S. Zu Hamburg



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Logotipo del premio



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Medalla del premio

Vorderseite der von dem Bildhauer Manfred Sihle-Wissel,
Hamburg, geschaffenen Medaille «Montaigne-Preis»
Recto de la Médaille du «Prix Montaigne»
realisée par le sculpteur
Manfred Sihle-Wissel de Hambourg

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Der Montaigne-Preis ist von der Stiftung F.V.S. zu Hamburg, die vor fünfundvierzig Jahren von einer Hamburger Kaufmannsfamilie geschaffen wurde, im Jahre 1966 zur Verfügung gestellt worden, um damit alljährlich hervorragende Beiträge aus dem romanischen Sprachraum zum europäischen Kulturerbe auszuzeichnen.

Der Preis wird von einem unabhängigen Kuratorium zuerkannt -welches zur Zeit aus Professor Antonio Tovar (Madrid) als Vorsitzenden, Botschafter a.D. Sigismund Freiherrr von Braun, den Professoren Maurice Delbouille (Lüttich/Liège), Walter Mönch (Tübingen), Joseph Piel (Lissabon) und Franco Valsecchi (Rom) besteht- und von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen verliehen. Er ist mit DM 25.000, -ausgestattet und mit einem Stipendium von DM 7.200-, verbunden, welches für ein einjähriges Studium an einer deutschen Hochschule vergeben wird; dem jeweiligen Preisträger steht ein Vorschlagsrecht zu.

Zum Preisträger 1982 hat das Kuratorium den spanischen Archäologen señor don José María Soler García, Villena (Alicante), gewählt.

Das mit dem Montaigne-Preis verbundene Studienstipendium erhielt auf Vorschlag des Preisträgers der junge Maler Pedro Marco aus Villena.

Die Verleihung von Preis und Stipendienurkunde fand am Freitag, dem 11. Dezember 1981 in dem eindrucksvollen Neubau der Fundación Juan March an der Castelló-Straße zu Madrid statt. Der Vorsitzende des Stiftungsrates Dr. h. c. Alfred Toepfer, der Vorsitzende des Kuratoriums Professor Dr. Antonio Tovar, der Vizepräsident der Universität Tübingen Professor Dr. Hans-Werner Ludwig und das Kuratoriumsmitglied Professor Dr. Walter Mönch wurden vor Beginn des Festaktes durch die Sammlungen, Auditorien, Studios, Musikund Sitzungsräume, die Bibliothek und den Lesesaal der Fundación geführt und in großen Zügen über deren vielfältiges Wirken unterrichtet, das sich über das ganze Land und darüber hinaus erstreckt. Der Festsaal war bis zum letzten Platz gefüllt und die junge Generation dabei stark vertreten. Don José Luis Yuste Grijalba, gerente general der Fundación eröffnete den Festakt: die Fundación habe die Feier für die Stiftung F.V. S. sehr gerne ausgerichtet, deren Interesse am kulturellen Leben Spaniens man sehr zu schätzen wisse, und begrüßte die Erschienenen, darunter viel Prominenz aus dem kulturellen Leben. Professor Tovar erläuterte Zielsetzung und Handhabung des Montaigne-Preises, der für 1982 einem engagierten, uneigennützigen Autodidakten mit ungewöhnlichen Verdiensten und einer Ausstrahlung weit über seine Heimat hinaus zuerkannt worden ist. In großangelegter Laudatio würdigte Professor Dr. Gratiniano Nieto Gallo, der viele Jahre hindurch director general de Bellas Artes Spaniens gewesen ist, Persönlichkeit und Wirken des Preisträgers auf den   —4→   Gebieten der Archäologie und der Musikologie, besonders eingehend aber seine Entdeckung des bronzezeitlichen Schatzes von Villena und dessen Bedeutung für die Vorgeschichte der Iberischen Halbinsel. Der Vizepräsident der Universität Tübingen, Professor Dr. Hans-Werner Ludwig, überreichte den Preis und dem vom Preisträger hierfür vorgeschlagenen jungen Maler Pedro Marco die Urkunde über das mit dem Preis verbundene Stipendium. Der Preisträger dankte mit einer sehr persönlich gehaltenen Rede. Die Zuerkennung des Preises freue ihn besonders, weil damit einmal ein keineswegs prominenter Kulturschaffender für eine Leistung lokaler Art geehrt werde, die sich doch als eine solche von überregionaler Bedeutung erwiesen habe. Señor Nieto Gallo zollte er besonderen Dank dafür, daß er in seiner hohen Position im aktiven Dienst gegen viele Widerstände dafür gesorgt habe, daß der Schatz von Villena nicht in ein Museum der Hauptstadt gebracht worden, sondern jetzt in Villena ausgestellt ist. Als Abschluß der Feier wurde von dem Preisträger wiederentdeckte und neu herausgegebene Musik des seinerzeit in Villena wirkenden Komponisten Ambrosio de Cotes (1550-1603) von dem Seminario de Música Antigua auf alten Instrumenten aufgeführt.

Nach dem Festakt gab die Stiftung im Hotel Los Galgos ein Essen in kleinerem Kreise zu Ehren des Preisträgers und des Stipendiaten. Der Vorsitzende des Stiftungsrates hieß die Gäste willkommen und unterstrich die Bedeutung der zunehmenden Öffnung Spaniens auf Gesamteuropahin, an dessen Geschichte und Schicksal ihm ein so großer Anteil zukomme. Señor José Luis Yuste Grijalba hob die Bedeutung der großen, unabhängigen privaten Stiftungen und die europäische Ausrichtung auch der Fundación Juan March hervor, in der sie sich der Stiftung F.V. S. verbunden wisse. Der langjährige Botschafter Spaniens in Bonn, Exzellenz señor don Emilio Garrigues, dankte namens der Gäste, gab seiner Zufriedenheit über die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien Ausdruck, zu denen die Verleihung von Auszeichnungen einer deutschen Stiftung an Persönlichkeiten wie den -ebenfalls anwesenden- Philosophen und Medizin-Historiker Laín Entralgo, den Dichter Salvador Espriu und den Archäologen und Musikologen señor José María Soler García ein sehr erfreulicher Beitrag sei.

Die Stiftung F.V.S. zu Hamburg dankt allen Persönlichkeiten und Stellen, die zu dem Gelingen der Veranstaltungen anläßlich der Montaigne-Preisverleihung 1982 beigetragen haben, insbesondere der Fundación Juan March für die der Stiftung F.V.S. gewährte Gastfreundschaft, don José Luis Yuste Grijalba für seine verständnisvolle Begrüßungsansprache, dem Vorsitzenden des Preiskuratoriums, Herrn Prof. Dr. Antonio Tovar, Madrid, für seine einleitenden Worte, don Gratiniano Nieto Gallo für seine umfassende Laudatio, dem Vizepräsidenten der Universität Tübingen, Herrn Professor Dr. Hans-Werner   —5→   Ludwig, welcher die Überreichung von Preis und Stipendium übernommen hatte, dem Preisträger für seine in die Erlebniswelt des Archäologen einführende Rede und den Künstlern des Seminario de Música Antigua für die eindrucksvolle Aufführung von Musik des Villeneser Komponisten Ambrosio de Cotes aus dem 16. Jahrhundert.

Im folgenden werden die Begrüßungsansprache von señor José Luis Yuste Grijalba, die einführenden Worte von Herrn Professor Dr. Antonio Tovar, die Laudatio von señor profesor Dr. Gratiniano Nieto Gallo und die Ansprache des Preisträgers wiedergegeben.